DER BLACK / SCHOBERT & BLACK
Der BLACK
hat viele Jahre kaum noch öffentlich gesungen. Inzwischen hat er feststellen müssen, dass Liedermacher in den Medien wenig Beachtung finden, obwohl sich die Verhältnisse nicht zum Besseren gewandelt haben. Also hat er beschlossen, sich >Der BLACK< zu nennen, wieder seine Gitarre zu schnappen und spottend und lästernd den Verhältnissen auf die Pelle zu rücken. Bei seinen Auftritten blödelt er wie einst mit neuen Limericks, Ostpreußischen Geschichten. Er singt natürlich auch eigene Lieder und Balladen aus alter Zeit, z.B. von Fritz Graßhoff und aus der Feder von Schobert & Black. Den weitaus größeren Teil seines Repertoires aber hat BLACK um Texte erweitert, die meist von mit ihm befreundeten Autoren stammen - kritische, politische, satirische, witzige, lustige Texte u.a. von Klaus de Rottwinkel, Pit Klein, Volker Ludwig, Klaus Pawlowski, Tom Stüwe Bungter, Frorath und Victor Jara und Atahualpa Yupanqui, zwei große Liedermacher und Freiheitskäpfer aus Südamerika, das er 1961 und 1962 mit der Gruppe "Spielschar Burg Waldeck" theaterspielend und singend bereist hat, daher auch die große Liebe zur Südamerikanischen Volksmusik. Seine erste CD >Meschugge< hat >Der BLACK< zusammen mit dem Ausnahme Musiker Adax Doersam im Mai 2008 produziert. Die Arrangements sind von Doersam, die Musik - bis auf wenige Ausnahmen - von BLACK. An dieser Stelle ein Dank an die großartige, beste Liedermacherin in unserem Land, „JOANA“, über die ich Adax kennenlernnen durfte. Übrigens wurde die CD „Meschugge“ auf Anhieb CD des Monats Mai und stand in der Liederbestenliste auf Platz Nr1. Wenn die Termine der beiden passen, tritt er auch zusammen mit Adax auf. >Der BLACK< ist sich darüber im Klaren, dass er mit seiner >Gesellschaftskritik< diese Gesellschaft nicht verändern kann, aber er möchte sich nicht nachsagen lassen, dass er nicht bemerkt habe, wie die sogenannten >Mächtigen< mit dem sogenannten >kleinen Leuten< umspringen. Und für die schreit er auf, denn er selber stammt aus einer Arbeiterfamilie, worauf er stolz ist.
Am 03.11.2017 erhält BLACK durch das Deutsche Kabarettarchiv den Preis "Satirischer Seniorenstift". Ingo Insterburg & Der BLACK sind die ersten Preisträger dieser Auszeichnung.
SCHOBERT & BLACK
Lothar >Black< Lechleiter ist mit Wolfgang >Schobert< Schulz als das Duo „Schober & Black“ berühmt geworden. Das war in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. In oberflächlichen Beobachtungen der damaligen Liedermacherszene galten die beiden als >Blödelduo<. Aber hinter der vordergründigen >Blödelei< steckte schon immer die Kritik an den >Verhältnissen<, die nicht so sind, wie sie eigentlich sein müssten.
Wolfgang >Schobert< Schulz sang ab 1961 mit seinem Schulkameraden Reinhard Mey und einem wechselnden dritten Mann als „Les trois Affamés“ (Die drei Verhungerten) englische, französìsche und spanische Folklore sowie selbstvertonte Balladen von François Villon und Gedichte von Georg von der Vring (u.a. auch mit Peter Rohland). Lothar >Black< Lechleiter sang schon seit 1957 mit den Neussern (Später Die Pontoc’s) südamerikanische und afrikanische Musik und Madregale von Luca Marenzio und Clemens non Papa in 4 stimmigen Sätzen. Natürlich auch deutsche Volkslieder. 1964 nahmen die Ponto’s schon am 1. Waldeckfestival mit großem Erfolg teil.
Im Herbst 1965 lernten sich S&B bei einem Konzert im Parktheater in Lüdescheid kennen. Beide verstanden sich auf Anhieb und gründeten noch im Herbst 1965 das Duo Schobert & Black. Pfingsten 1966 traten sie auf der Burg Waldeck erstmals als Schobert & Black auf. Ihr Repertoire bestand zunächst aus Vertonungen einiger Texte von Fritz Graßhoff und Nachdichtungen französischer Chansons. Später sangen sie hauptsächlich Chansons sowie politisch-satirische und lustige Lieder aus eigener Feder. Schobert lieferte dazu die Kompositionen und Arrangements sowie viele Texte, die zum Teil in Zusammenarbeit mit Black oder Schoberts Schulfreund Wolfgang Eickelberg entstanden. Darüber hinaus schrieb Schobert auch für Kollegen wie Joana, Antonia Maass und Inga & Wolf oder produzierte Künstler wie Hanns Dieter Hüsch, für dessen Album „Abendlieder“ Schobert z.B. sämtliche Titel als Orchesterarrangements ausarbeitete.
Insgesamt viermal sangen Schobert & Black auf der Burg Waldeck. 1969 folgte die erste Tour Schobert und Blacks mit Hannes Wader und dann später 1970 Hüsch-Wader-Schobert&Black. 1973/74 tourten S&B gemeinsam mit Ulrich Roski und Hannes Wader.
Neben den zahlreichen Tourneen und Konzerten waren S&B gern gesehene Gäste im TV und Radio. So gastierten Sie 1975 im legendären Musikladen, moderierten im ZDF die eigenen Sendungen "7 Fragen und ein Regenschirm" und 1979 "Trick Bon Bon", waren Gäste bei Hans Rosenthals "Dalli Dalli" in der ARD und gestalteten die 1. Sendung "der heiße Draht" mit Joachim Fuchsberger. In Holland hatten S&B eine eigene Rundfunksendung mit dem Titel "Comüne 70 Radio Hilversum".
Im Jahre 1975 wurden Schobert & Black mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie Chanson ausgezeichnet.
Mehr als 23 Langspielplatten wurden von Wolfgang Schulz und Lothar Lechleiter veröffentlicht, darunter ein Doppelalbum mit Kalenderliedern nach Texten von Fritz Graßhoff und Felix Rexhausen sowie ein Live-Doppelalbum und ein Livemitschnitt aus dem Unterhaus in Mainz und aus der Hochschule für Musik in Berlin.
Schobert & Black hatten jährlich bis zu 300 Auftritte und füllten dabei auch die größten Säle, wie die Gruga-Halle in Essen oder die Philharmonie in Berlin, Meistersingerhalle in Nürnberg, Münsterland-Halle, Liederhalle Stuttgart sie sangen in der Waldbühne und der Deutschlandhalle.
Im Jahre 1985 beschlossen beide, zukünftig künstlerisch getrennte Wege zu gehen.
Schobert starb während der Arbeit an einer Solo-LP 1992 in Berlin an plötzlichem Herzversagen.